
Toni Heiler (Team DucDickel) kam mit der Ansage nach Oschersleben, zumindest noch ein Rennen zu gewinnen, wenn schon der Meistertitel praktisch futsch war.
Im Juni hatte er in der Börde zwei Niederlagen gegen den Tabellenführer Philipp Messer (Team First Attack) hinnehmen müssen, allerdings waren sowohl er als auch seine Morini angeschlagen. Im Training unterstrich der Kölner mit klarer Bestzeit seine Ambitionen, ebenso wie mit einem perfekten Start an die Spitze. Mitmischen wollte aber auch das Pegasus Raceteam mit der Buell 1125 R. Als Fahrer war Manni Kehrmann vorgesehen, doch der verletzte sich bereits im freien Training und verzichtete auf den Start. Den freien Platz im Buell-Hocker übernahm Harald Kitsch, der dafür auf seinen Start mit der KTM in der Superbike Open verzichtete — so hatte er immer noch zwei Eisen im Feuer, zumal er ja auch noch in der Sound of Thunder heißer Titelkandidat war. Kitsch gelang es, sich in den Windschatten Heilers zu hängen und den Moto Morini—PiIoten wenigstens ein paar Runden unter Druck zu setzen, eher er den Anschluss verlor.
Derweil war Favorit Philipp Messer schlecht weggekommen und musste sich erst mühsam an den Kollegen Alexander Vogt (Team U-I-B-Racing), Jan Teichmann und dem Monster—Treiber Frank Spenner (Team U—l-B-Racing) vorbei arbeiten.
Letztlich reichte Messer der dritte Platz, um den Titel sicherzustellen. Frankie Behrje holte auf seiner Bergel-Factory Platz 8, dicht gefolgt von dem Trio Infernal aus Jorn Widderich (Motomania Racing Team), Ulli Geier und Georg Günther.
Der zweite Lauf am Sonntag war an Dramatik kaum zu überbieten: Kitsch folgte Heiler wie ein Schatten, überholte Ende der fünften Runde sogar, als das Rennen wegen des Unfalls von Iwer Gerdsen, der in Lauf 1 noch formidabler Sechster geworden war, abgebrochen werden musste. Gerdsen wurde per Heli in die Uniklink geflogen, wo sich seine Blessuren als überschaubar herausstellten.